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Volkach

(ca. 9600Einwohner)

Zahlen und Fakten

Die Altstadt

 

Volkach lockt mit seinem historischen Altstadtkern Menschen aus nah und fern. Wer Volkach erkundet, trifft auf fränkische Gastronomie, Einzelhandel in seiner klassischen Form und natürlich auf eine Vielfalt von Vinotheken und Weinbars. Einige Gehminuten entfernt liegt in den Weinbergen, die Wallfahrtskirche Maria im Weingarten. Blickfang im Innenraum ist die berühmte „Madonna im Rosenkranz“. Tilmann Riemenschneider hat die Madonna geschnitzt.

 

Daten & Fakten zum Weinbau

 

Weinbaufläche: 160 ha

Winzer: 14 selbstvermarktende Winzer / 1 Winzergenossenschaft

 

Ausflugsmöglichkeiten und Aktivitäten

Entdecken Sie die vielfältigen Ausflugsmöglichkeiten der Volkacher Mainschleife. Ob Radfahren, Schiffstour, eine Wanderung oder eine Tour mit dem Kajak oder Segway - wir haben viel mit Ihnen vor! Alle wichtigen Informationen finden Sie hier:

 

Museen

Sport & Freizeit

Mobil & Aktiv

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Mein erstes Mal ...

als Festleiter des größten Open-Air-Weinfestes Frankens

2024 war ein Jahr der Veränderung. Von der Reform der Fußball Champions League bis zur Legalisierung von Cannabis Produkten. Auch das Fränkische Weinfest Volkach hat mit dem seit Januar 2024 an der Mainschleife tätigen Tourismuschef Sebastian Karl einen neuen Festleiter bekommen. Wir sprechen mit ihm über Vorfreuden, Herausforderungen und die „kribbeligen“ Momente.

Foto: studio zudem, Silvia Gralla (Main-Post)

MainZeit: Herr Karl, Sie haben sich einer großen Aufgabe gestellt direkt im ersten Jahr als Tourismusleiter der Volkacher Mainschleife das Volkacher Weinfest als Festleiter zu übernehmen. Waren Sie sich dieser Herausforderung eigentlich wirklich bewusst?

 

Karl: (lacht) Ehrlich gesagt nicht, sonst hätte ich es wohl nicht gemacht. Nein, Scherz beiseite. Das Fränkische Weinfest Volkach hat eine unglaubliche Strahlkraft, weit über die Grenzen Mainfrankens hinaus. Als ich mich Anfang des Jahres entschieden habe die Leitung des Tourismus hier an der Mainschleife zu übernehmen, war auch die Verantwortung als Festleitung des größten Open-Air-Weinfestes Frankens einer der positiven Entscheidungsfaktoren. Ich liebe Herausforderungen und dies war wirklich eine.

Ich hatte aber auch Glück, denn mein Team der Touristinformation, die MitarbeiterInnen der Stadt, des Bauhofs und allen, die bei der Umsetzung beteiligt waren, haben es mir überhaupt erst ermöglicht, ein solches Event erfolgreich durchzuführen. Natürlich hatte ich im Vorfeld Respekt, alleine vor der schieren Größe und damit den Anforderungen an Organisation und Sicherheit. Aber es war von Anfang an klar, dass wir das als Team hier in Volkach stemmen werden. Übrigens etwas, was ich schon das ganze Jahr erleben darf: ein wirklich außergewöhnlicher Zusammenhalt und die Lust am gemeinsamen Erfolg. Dieser Erfolg mit über 55.000 zufriedenen Weinfestgästen gibt uns auf jeden Fall recht. Ich gebe aber auch zu, dass das Kribbeln bei diesem ersten Mal schon besonders intensiv war.

 

Uns interessiert natürlich auch, was hinter einem solch großen Event steht. Nehmen Sie uns doch mal etwas mit. Wie beginnt man die Planung, was ist besonders schwierig und was hat Sie besonders überrascht?

 

Karl: Eine Veranstaltung in dieser Größenordnung verlangt vor allem eines: eine lückenlose Planung. Der Zufall ist der größte Feind bei der Durchführung eines solchen Weinfestes. Und mit dieser intensiven Planung beginnt auch alles. Es gilt mit vielen Menschen zu sprechen, viele Vereinbarungen zu treffen, vom Handschlag bis zur rechtlichen Anordnung. Wir sprechen hier von bis zu täglich 12.000 Personen auf dem Weinfestplatz, an sechs aufeinander folgenden Tagen. Von 30 verschiedenen Essens- und Getränkeständen. Von einem großen Rummelplatz sowie der Koordination von hunderten Sicherheits- und Einsatzkräften. Dazu kommen als Festleiter noch die Anforderungen als Moderator und natürlich auch repräsentative Aufgaben.

Sagen wir es mal so: geschlafen habe ich während der sechs Weinfesttage nicht wirklich viel. Aber ich kann auch klar sagen: das war es absolut wert. Mich hat am meisten die ungeheuere Positivität, die dieses Weinfest bei so vielen Menschen ausgelöst hat, überrascht. Dies ließ sich an den vielen lachenden Gesichtern, den euphorisch tanzenden Menschen oder einfach an der Zufriedenheit der Gäste bei ihrem Schoppen Frankenwein ablesen. Ich selbst hatte damit gerechnet, mehr Kritiken annehmen, mehr deeskalieren oder einfach mehr „unangenehme“ Fragen beantworten zu müssen.

Natürlich kommen immer mal wieder Anmerkungen, die man im Gesamtkontext eines solch vielfältigen Festes nicht alle ernst nehmen kann, aber wir haben immer den Anspruch besser zu werden. Daher war ich auch „froh“, dass der Sonntag am Weinfest wetterbedingt ein wenig ins Wasser gefallen ist. So konnte ich auch spüren, was es heißt, wenn nicht alles wie am Schnürchen läuft.

 

Apropos „nicht alles wie am Schnürchen“. Sie haben Samstagabend den Festplatz kurzzeitig für neue Gäste geschlossen. Wie kann man sich so etwas vorstellen? Ist das eine Bauchentscheidung?

 

Karl: Gute Frage. Wie schätzt man bei so vielen Menschen ein, ob der Platz überfüllt ist oder nicht? Kann man 12.000 Leute zählen? Ganz offen: Es ist eine Kombination aus einer optischen Abschätzung, dem Zählen der Tages-Eintrittskarten, des Abwägens der tatsächlich auf dem Festgelände befindlichen Dauer-Eintrittskarten und auch der Erfahrung der Sicherheitsorgane. Auf dieser Basis lässt sich dann entscheiden, wann es Zeit ist, die Sicherheit der Menschen auf dem Festgelände durch das Stoppen des Zustromes neuer Gäste zu gewährleisten. Ich bin aber auch sehr froh, dass unsere Gäste (größtenteils) Verständnis für derartige Maßnahmen zeigten. Wir haben ja auch zwei Stunden später wieder die Tore für neue Gäste geöffnet.

 

Was werden Sie nach Ihrem ersten Weinfest als Festleiter für das nächste Jahr konkret verändern?

 

Karl: Ich muss erst einmal zugeben, dass der Erfolg der Organisation dieses großen Events vor allem auf dem Engagement und der Erfahrung der vielen Menschen hier in Volkach basiert. Das weiß ich und vor allem weiß ich es zu schätzen. Ich habe die Stelle des Tourismusleiters allerdings auch übernommen, um meine eigenen Erfahrungen und Kompetenzen gewinnbringend für die Volkacher Mainschleife einzusetzen. Dabei gilt es auch, neben der Weiterführung unsere hochqualitativen Veranstaltungen und Angebote, die Effizienz zu steigern.

Es gibt einige Punkte, auch beim Volkacher Weinfest, die wir durch eine klarere Struktur und sauberere Prozesse besser machen können. Die werde ich sofort in Angriff nehmen. Darüber hinaus reflektiere ich schon alleine aus meiner Erfahrung als Unternehmensberater jeden Bestandteil, der zu einem Projekt gehört. Das Fränkische Weinfest Volkach ist ein Riesenprojekt und hat viele Bestandteile. Ich weiß, welchen Stellenwert dieses Weinfest bei den Volkacherinnen und Volkachern aber auch unseren Gästen hat. Daher werde ich Veränderungen behutsam und auch wenn möglich immer in Abstimmung mit den Verantwortlichen der Stadt aber auch den Bürgern angehen. Wir leben in einer Zeit der Veränderung und ich glaube, es gibt auch Bereiche beim Weinfest, denen eine Veränderung durchaus gut tun wird.

 

Ok, die Frage muss kommen: Was bedeutet das konkret?

 

Karl: (lacht) Ich wusste, dass diese Frage kommt. Aber genau hier möchte ich mich nicht aus der Reserve locken lassen. Aber so viel: Es gibt Abläufe, Selbstverständlichkeiten und vielleicht sogar Traditionen, die unter aktuellen Gesichtspunkten der Teuerung, der Nachhaltigkeit und auch des Respekts den Anwohnern gegenüber einfach zu hinterfragen sind. Das tun wir gemeinsam im Team.

Ich verspreche aber, dass wir die Qualität des Weinfestes in Volkach nicht schmälern, sondern eher steigern wollen und werden.

 

Zum Abschluss. Warum ist das Fränkische Weinfest das beste Weinfest in Franken?

 

Karl: Weil es gefühlt jedem Menschen, der es besucht, ein Strahlen in die Augen zaubert. Ein so friedliches und positives Erlebnis bei dieser Menge an Menschen ist in unserer heutigen Zeit einfach etwas ganz Besonderes. Ich freue mich auf 2025!